Frauen lehren die Kirche: Caterina von Siena (1347-1380)

In einer verarmten, kinderreichen Familie geboren, entwickelte Caterina schon als Kind eine Neigung zu einem spirituellen Leben. Mit 16 trat sie - gegen den Willen der Eltern - in den 3. Orden der Dominikanerinnen ein. Sie eignete sich selbst theologisches Wissen an. Als Ratgeberin gefragt, äußerte sie sich nicht nur zu kirchlichen, sondern auch zu gesellschaftlichen und politischen Fragen. U. a. gelang es ihr Papst Gregor XI zur Rückkehr aus dem Exil in Avignon nach Rom zu bewegen.
Heilig gesprochen bereits 1461, hat Papst Paul VI. sie 1970 zur Kirchenlehrerin erhoben.
Eine Frau aus dem Volk, fromm und tatkräftig zugleich, gebildet durch eigene Initiative, in ihrer Sprache kühn, von Titeln, Ämtern, Macht und Prestige unbeeindruckt, mutig in vieler Hinsicht ist Caterina von Siena eine außergewöhnliche Heilige, die auch in unsere Zeit spricht.